KÖNIG LUSTIK!¿
„JÉRÔME BONAPARTE UND DER MODELLSTAAT KÖNIGREICH WESTPHALEN“

Ausstellungsdesign – 2008 ist das Fridericianum nicht ausschließlich ein musealer Raum; es ist ein begehbares Exponat und Schauplatz einer kulturhistorischen Ausstellung wie sie moderner kaum sein kann.

Das Fridericianum als ursprüngliche Wirkungsstätte liefert das konzeptionelle Gerüst einer Ausstellung, die zum einen den kulturhistorischen Kontext aufgreift, zum anderen aber insbesondere die Modernität des Modellstattes unterstreicht.

Jedes Kapitel kann nur durch einen sogenannten Vorbereitungsraum betreten werden. Diese Räume zeichnen sich durch Tageslicht und einen Anstrich mit fluoreszierender Farbe aus. Zitate aus der heutigen und aus der Zeit Jérômes verweisen auf die Aktualität des Königreichs. Bewusst soll der Besucher an einer ausschließlich kulturhistorischen Betrachtungsweise gehindert werden. Die Ausstellung wird über die strahlenden Übergangsräume geradezu mit Kassel als Residenzstadt verzahnt.

Im Zuge der weiteren Themen wird immer wieder Altes mit Neuem kombiniert. Themen wie der Kunstraub, das höfische Leben, der Modellstaat mit all seinen Errungenschaften sowie auch der Untergang des Reiches und die Beleuchtung der Figur König Lustik sind in ihrer Gestaltung von einem klaren, konzeptionellen Ansatz geprägt. Immer wieder finden sich sogenannte Reformvitrinen in der Außenhaut des Fridericianums, welche den Blick auf Kassel in seiner heutigen Prägung freigeben.
Die Ausstellungsgestaltung arbeitet die Einmaligkeit des Standortes heraus und schafft über eine reduzierte ausstellungsarchitektonische Sprache – unterstützt durch einen ebenso reduzierten grafischen Ansatz – ein aufgeräumtes Bild eines besonderen Modellstaates, welcher jedoch zwangsläufig durch seinen kontextlosen implementativen Charakter zum Scheitern verurteilt war.

Auftraggeber: Museumslandschaft Hessen Kassel
Zeitraum: 2007-2008
Kuration: Dr. Thorsten Smidt
Grafikdesign: res d

Übergangsraum in Neonfarbe
Übergangsraum in Neonfarbe