KARL MARX
VON TRIER IN DIE WELT

Gestaltung Dauerausstellung – Die Wege von Karl Marx (1818-1883) und seine Ideen bis heute

Was wissen wir über Karl Marx? – Oftmals sind es geradezu übereinstimmende Bilder, Terminologien und Motive, die in den Köpfen der Menschen verankert sind. Ebenso übereinstimmend bildet sich das kaum darüber hinaus gehende Wissen ab, welches die Komplexität der Thematik unerfasst lässt. Der offensive Umgang mit stereotypen Assoziationen ist die zentrale Idee, auf dem das Gestaltungskonzept inhaltlich aufbaut.

Über bekannte, nicht selten klischeebelastete Elemente wird Kontakt zum Besucher aufgenommen und die Manifestation fehlerhafter Überlieferungen verhindert. Formal fokussiert das Gestaltungskonzept auf das Ziel, das Objekt in den Mittelpunkt zu rücken. Originale werden in ihrer Authentizität inszeniert, Reproduktionen über eine illustrative Funktion hinaus eingesetzt und Gestaltungselemente als selbstständige Objekte verstanden. Das museale Erlebnis und die Authentizität des Ortes rücken in den Vordergrund. In das kollektive Gedächtnis eingegangene Bilder, Terminologien und Motive stellen für zahlreiche Besucher den Ausgangspunkt ihrer Beschäftigung mit Karl Marx dar. Die Kontaktpunkte gehen offensiv mit diesen Assoziationen um und holen den Besucher ab, über unverwechselbare Ikonografien und Begrifflichkeiten. Sie bieten die Möglichkeit der Reflexion und leiten über zu einer tiefer gehenden Auseinandersetzung mit der komplexen Themenwelt um Karl Marx. Markiert werden die Kontaktpunkte durch eine grelle Farbigkeit, die unverwechselbar inszeniert und den Gegenwartsbezug des Dargestellten betont. Die Farbe ist das verbindende Element dieser Punkte, bei denen es sich sowohl um grafische Darstellungen als auch dreidimensionale Objekte handelt, teilweise medial oder interaktiv angelegt.

In Form künstlerischer Installationen werden die komplexen Inhalte der drei Ausstellungskapitel „Leben“, „Werk“ und „Wirkung“ auf ihren Kern reduziert und intuitiv erfahrbar gemacht. Durch den kreativen Ansatz und die wirkungsvolle Inszenierung schaffen die Installationen einen individuellen und überraschenden Zugang.

Die neue Ausstellungsgestaltung widersetzt sich einer „mauernden“ Blickweise auf Karl Marx. Eine offene und modular im Raum installierte Ausstellungsarchitektur unterstützt die freie Besucherbewegung. Im Sinne dieses offenen Raumverständnisses und einem Verweis auf die Authentizität des Ortes werden die Fenster aktiv in räumlichen Blickachsen einbezogen.

Auftraggeber: Friedrich Ebert Stiftung, Karl Marx Haus, Trier
Zeitraum: 2016-2018
Projektbeteiligte: projekt2508 Gruppe/ expo2508
mit Mathias Lim und Partner

Fotos Linda Blatzek, Trier